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Internationaler Landjugendaustausch

Austausch
Verein

Spezielles von Norwegen


Meine Reise durch Norwegen endete gester Abend. Darum möchte ich noch über dieses und jenes schreiben. Norwegen ist teuer. Es fing schon in Oslo an, als wir im Ausgang waren. Es ist normal dass eine Stange Bier im Pub um die 14.- Fr kostet, umso mehr geniesst man(n) das kühle Blonde. Es ist eine Seltenheit wenn man im gleichen Pub einen Walliser anspricht. Da wir Urner das Walliser Dialekt eher noch verstehen als der Rest von der Schweiz, tratschten wir eine ganze Weile, bis sie uns aus dem Pub warfen. Ich erfuhr in dieser Zeit viel über Norwegen, norwegische Frauen und welche Städte es sich zu besuchen lohnt. Es ist ungewohnt wenn die Sonne im Sommer erst um 22:30 Uhr untergeht und du durch die ersten Sonnenstrahlen um 4:15 Uhr wieder geweckt wirst. Aber ich gewöhnte mich schnell daran. Da Norwegen oben im Norden von Europa liegt, kommen sie zum Genuss der Sonne rund um die Uhr. Wenn ihr glaubt, ihr hattet keinen Sommer gehabt, dann stimmt das voll und ganz. Der Sommer war in Norwegen. Mit neuen Rekord Temperaturen seit mehreren Jahrzehnten und viel Sonne, konnte ich diese Ferien hier geniessen und nebenbei das kalte Wetter in der Schweiz mitverfolgen. Da es so warm war, war es für meinen Gastvater auch keine Ausnahme morgens um 1:30 Uhr aufs Feld zu fahren um Siloballen zu machen. Man kann im Sommer gut ohne Taschenlampe rund um die Uhr arbeiten. Ganz anders sieht es aus wenn es regnet. Da es an der Westküste und vom Rest von Norwegen oft zu kurzen oder langen Regenschauern kommt, sind die Norweger sich das gewohnt. Das merkt man, wenn man in strömenden Regen, mit der Familie wandern, baden, Volleyball- oder Fussball spielen geht. OK, wir waren über alle Kleiderschichten nass, aber es machte höllenspass. Ich denke ihr hattet diesen Sommer sicher auch genügend Zeit um dies auszuprobieren. Da jedes Land die Häuser etwas anders bauen, erinnern mich die alten Holzhäuser ans Wallis. Vor allem fallen die rot angemalten Ställe mit den weissen Fenstern auf. Was sehr speziell ist, dass in der Ländlichen Region auf vielen Hausdächern Gras oder kleine Bäume wachsen. Eine kostengünstige und sehr Naturfreundliche Art, dass in die Landschaft passt. Da der Norwegische Staat Öl besitzt und somit auch den Einwohnern zugutekommt, können sich die Mehrheit ein kleines Haus, oder auch Hytte genannt, in den Bergen oder am See leisten. Dazu einige Preis Beispiele die mir hier besonders aufgefallen sind. Wir zahlen in der Migro oder Coop für 250 gr. Butter ca. 3.-Fr. Auf der Sommerfarm verkaufte meine Gastmutter die gleiche Menge für umgerechnet 9.50 Fr. Die billigste Milch im Laden hier in Norwegen 1L = 2.50 Fr. Zur Anmerkung, in Norwegen ist es verboten die Milch direkt über den Hof zu verkaufen, da sie nicht pasteurisiert ist. Und was mich vor allem freute und dabei meinen Gastvater auslachen musste, waren die Motorradpreise. Er besitzt einen BMW 1200 Tourer, Neupreis in der Schweiz 18‘990 Fr. Er bezahlte für einen Occasion mehr als diesen Preis. Zum Vergleich, dass man für das gleiche Motorrad in Norwegen einen Neupreis von 39‘500 Fr. zahlen muss. Auch haben sie auf verschiedenen Strassen Mautstellen, was das fahren von Fahrzeugen nicht billig macht. Es ist normal, dass auch die Norweger Steuern zahlen müssen. Sie geben ungefähr 40% ihres Einkommens an Steuern ab. Krankenkasse inklusive. Ich finde das hier super, dass man für den Besuch beim Arzt oder Spital gar nichts bezahlen muss. Das wird von den Steuern und Staat gedeckt. Überall trifft man hier auf grosse und kleine Trolle. Nicht echte, sondern in Büchern, Infobroschüren, Statuen, Sagen… man sagt hier, dass die Trolle die Fjorde, Seen und Bergen gestaltet haben. Sollte das wahr sein, haben sie sich sehr Mühe gegeben. Auch in der Geschichte von Norwegen konnte ich mehr lernen. Ich besuchte diese Woche Rjukan, früher ein grosses Industriedorf. Anno dazumal, 1905 wurde dort das grösste Stromkraftwerk in Betrieb genommen. Und während dem 2. Weltkrieg von den Nazis besetzt. Die Deutschen bauten dort eine Atombombe wurde aber von Einheimischen sabotiert. 1967 wurde die ganze Geschichte, im Film The Hero of Telemark verfilmt. Heute steht für den Sabotageakt ein Denkmal in Rjukan. Mehr davon gibt es bald in der IFYE Zeitschrift Dominic Kempf, Norwegen