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Internationaler Landjugendaustausch

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Finnland Diana II


Gleich mein erster Tag bei Familie Leppälä ist speziell, da in ganz Finnland das Mittsommerfest gefeiert wird. Bei meiner Gastfamilie sieht das folgendermassen aus: Antti, Emilia und ich beginnen den Tag mit Fischen, auf dem nur fünf Minuten entfernten See. Mit dem Ruderboot der Familie gehts in die Mitte des Sees Alanen. Ich muss zugeben, dass ich mich nicht sehr wohl fühle in dem engen Boot und insgeheim bin ich nicht sonderlich erbricht darauf, wirklich einen Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Aber wir sind bereits nach etwa einer Viertelstunde erfolgreich und rudern mit einem (meiner Meinung nach riiiiesigen, Anttis Meinung nach eher kleinen) Lachs zurück ans Ufer. Der Fisch wird zu Hause in einer speziellen Anlage geräuchert und kann danach frisch gegessen werden.

Emilia und ich spazieren ein wenig durch die Gegend: In der nähe ihres Hauses befinden sich noch andere Häuser, viele davon werden allerdings nur als Mökki, also als Ferienhäuser genutzt.  Das Haus der Leppäläs gehört zur Ortschaft Soini, diese liegt allerdings – wie ich noch herausfinden werde – ungefähr 30 Velominuten entfernt. Am Nachmittag wird gegrillt und es dauert etwa sechs Stunden, die traditionelle Rauchsauna und den Hotpot mit Holz aufzuwärmen.  Emilia und ich dürfen zuerst gehen, und es ist, trotz den sommerlichen 25 Grad draussen, sehr angenehm in der Sauna.  Allerdings verbringe ich deutlich weniger Zeit (15 Minuten) in der Sauna als etwa Antti und Marja, die mit einigen Unterbrechungen etwas mehr als eine Stunde in der Sauna sind.  Traditionell wäre vorgesehen, die Nacht durchzumachen und zu zusehen, wie die Sonne nur für wenige Stunden verschwindet, bevor sie wieder am Himmel auftaucht. Emilia und ich schauen uns einen Film an (In Finnland werden keine Filme synchronisiert, sondern sie werden immer in der Originalfassung mit finnischen Untertiteln gezeigt). Wir sehen noch den Sonnenuntergang, danach gehen wir (etwa um 00:30) schlafen.

Auch der Samstag ist ein nationaler Feiertag, wir fahren mit den Fahrrädern zu einer Ansammlung alter Häuser, die sich im Sommer in ein Freilichtmuseum verwandeln; eine Art Ballenberg en miniature.  Danach wird nochmals gegrillt und weil der Samstag für viele Familien der Tag für den wöchentlichen Saunagang ist, gehen wir gleich nochmals in die Sauna.

Am Sonntag sind die Geschäfte wieder geöffnet und Emilia und ich fahren mit dem Auto (einem Volvo, der meiner Meinung nach irgendwie zu lang geraten ist) nach Soini zum Einkaufen.  Soini, das Zentrum, ist kleiner als ich es mir vorgestellt hatte: es gibt einige Wohnhäuser (alle maximal 2-stöckig), zwei Lebensmittelgeschäfte, eine Bibliothek,  eine Apotheke und drei Friseure.

Am Nachmittag treffe ich Emilias Freundin Marianna, gemeinsam geht es mit dem Auto über diverse Schotterstrassen zu einem Aussichtsturm. Wir haben einen wunderbaren Ausblick und es zeigt sich, dass die ganze Umgebung flach und mit Wald bedeckt ist.

Montag bis Donnerstag arbeitet auch Emilia in ihrem Sommerjob und so habe ich jeweils bis drei Uhr nachmittags viel Zeit für mich alleine. Ich gehe spazieren, lese bereits in der ersten Woche alle mitgebrachten Bücher und fahre dann meistens am Nachmittag mit dem Velo nach Soini um Emilia nach der Arbeit abzuholen.

Am Montag kommt übrigens mein Koffer und ich bin ziemlich erleichtert.  Am Dienstag backe ich mit Emilia eine „Züpfä“. Alle finden sie sehe aus wie das typische finnische Brot „Pulla“, merken aber gleich, dass sie ganz anders schmeckt. Ich bin froh ist das Brot so geraten wie gewollt, und freue mich, dass es allen schmeckt!

In der zweiten Woche kommt Emilias ältere Schwester, Viivi, zu besuch, den am Sonntag feiern wir die Konfirmation von Emilia.

Dies ist ein grosses Fest für die Familie, ungefähr fünfzig Leute kommen nach dem Gottesdienst zur anschliessenden Party zu den Leppäläs nach Hause. Alle sind schick angezogen und geniessen Kuchen und Salate (Marja, Emilia und ich haben zwei Tage gebraucht, um das ganze Essen vorzubereiten).

 

Die zweite Woche vergeht wie im Flug, da Viivi und ich beinahe jeden Tag einen Ausflug unternehmen, etwa zum Einkaufen nach Seinäjöki fahren oder in den Zoo gehen.

Heute ist nun bereits wieder Sonntag: die letzten drei verbleibenden Tage werde ich mit Emilia in Jyväskylä verbringen, da mit ich etwas „Stadtluft“ schnuppern kann, bevor ich am Mittwoch zur nächsten Gastfamilie reise.

 

Das Haus der ersten Gastfamilie.

 

Antti mit unserem ersten Fisch :)

 

Einer der unzähligen Seen

 

An Emilias Konfirmation