International Farm Youth Exchange
IFYE Swiss Logo en de

Internationaler Landjugendaustausch

Austausch
Verein

Vor IFYE Bericht


Hallo Zusammen Der erste Teil meiner Reise ist wie im Flug vergangen und der nächste Höhepunkt, der Start des IFYE Austausches steht auch schon vor der Türe. Aber erst einmal von Anfang an: Am 19.4.15 startete ich mein fünf monatiges Abenteuer am Flughafen Zürich. Ich bin noch nie „ganz alleine“ in ein Flugzeug gestiegen, geschweige denn, eine so lange Reise angetreten. Obwohl ich mich schon lange auf diesen Moment gefreut hatte, fiel es mir ziemlich schwer, Abschied zu nehmen. Und die Tatsache, dass mein Flug nach Montreal überbucht war und ich bis zum Boarding keinen festen Sitzplatz hatte, machte das Ganze auch nicht besser. Aber jetzt, fünf Wochen später, sitze ich hier in Vancouver und berichte euch über meine Erlebnisse. Das ist der Beweis dafür, dass ich dann doch einen Sitzplatz erhalten und die Stunde im Immigrationsbüro in Montreal überstanden habe. Der Weiterflug nach Vancouver verlief auch problemlos. Dort angekommen konnte ich auch nicht verfehlen, wie es weiter geht. Ein freundlicher, älterer Herr stand in der Ankunftshalle und hatte ein Schild mit meinem Namen drauf und wartete auf mich. Sowas kannte ich bis dahin nur aus Filmen ;) Er chauffierte mich zu meiner ersten Gastfamilie, die Nicks. Josie und Jeff sind Mitte dreissig, haben zwei Söhne und leben in Burnaby, eine Art Stadtteil von Vancouver. Bei Ihnen verbrachte ich die ersten zwei Wochen. In dieser Zeit ging ich auch zur Sprachschule. Wir hatten eine zufriedene Klasse, bunt gemischt aus Chinesen, Japaner, Koreaner, Brasilianer und mir. Da die Schule immer nur bis um 14.30Uhr ging, hatte ich genügend Zeit die Stadt zu erkunden. Vancouver ist eigentlich eine schöne Stadt. Aber ich Landei konnte mich einfach nicht richtig mit ihr anfreunden… Deshalb wurde mir auch ganz schnell klar, dass ich in meiner „Ferienwoche“ vor dem IFYE Start irgendeine Reise organisieren will oder muss, mehr dazu aber später. Um meiner Vancouver Zeit etwas Abwechslung zu geben, verbrachte ich das erste Wochenende in Tofino mit Whalewatching und Kajaking. Wir haben einen Grauwal, viele Robben, Adler und Seesterne gesehen. Letztere sind ziemlich schleimige Gestalten wenn man sie in den Händen hält. Am zweiten und auch schon vorerst letzten Wochenende in Vancouver ging ich am Samstag nach Victoria und am Sonntag nach Whistler. In Whistler buchte ich eine Zipliningtour. Vor der ersten Line dachte ich wirklich: scheisse ich sterbe!! Es war soo hoch, so schnell, so lang. Aber ich leben noch! =) und es hat soo viel Spass gemacht. Ich würde es sofort wieder tun. Aber jedes Schöggelerläbe hat mal ein Ende und so startete ich am Tag darauf, 4. Mai meine Reise nach Kamloops, BC um meinen zweiwöchigen Farmstay anzutreten. Das einzige was ich von der Farm wusste, es ist eine BIO Gemüse Farm Namens Thistlefarm. Auf alles andere war ich einfach nur gespannt und liess mich überraschen. Dieter und Debbie, die Farmersleute, wohnen in einem typischen Farmershouse, ca. 20 Autominuten von Kamloops entfernt. Die Farm ist 10 Hektaren gross. Die Arbeiten welche mir in diesen zwei kurzen Wochen aufgegeben wurden, waren nicht gerade das non plus ultra… Eine Woche lang auf den Knien im Feld Erbsen, Bohnen und Kürbisse sähen und die zweite Woche jeden Tag Unkraut zupfen. Naja, fast jeden Tag. Montags ist jeweils Chickenpoop Day! Alles wird mit einer „Bschütti“ aus Hühnermist gedüngt. Spätestens jetzt ergibt es einen Sinn, dass man das Gemüse vor dem Verzehr waschen sollte… ;-) Die Farm an und für sich ist aber sehr interessant. So besuchen sie z.B. ein bis zwei mal die Woche den Farmersmarket. Leider startete dieser die Saison erst nach meinem Aufenthalt… Was die Thistlefarm aber auch noch anbietet zum Verkauf ist die Gemüsebox. Jeder der will, kann eine oder zwei Boxen gemischtes, frisches Gemüse, oder auch Früchte, pro Woche bestellen. Geliefert wird dann immer das, was gerade Saison hat. Und was bekommen die Kunden in den Wintermonaten? Das habe ich mich auch gefragt. Die Antwort lautet: Importe aus Mexiko. Z.B. Bananen und Melonen. Auch menschlich habe ich es auf dieser Farm sehr gut getroffen. Wir waren wie eine grosse Familie, es waren auch noch zwei weitere Farmstayer aus Deutschland auf der Farm. Und dann kam noch Pia aus der Schweiz in meiner letzten Woche. Dieser Zufall ist der absolute Beweis, dass die Welt einfach klein ist. Pia wohnt in einem Dorf, welches ca. 20 Minuten von meinem Wohnort entfernt ist. Und falls der Zufall uns nochmals trifft, werden wir im 2016 den gleichen Kurs der Bäuerinnenschule auf dem Hondrich besuchen. Aber auch die zwei Wochen auf der Farm vergingen wie im Flug (hier noch ein Merci an agroverde für die gute Organisation!) und schon war ich wieder in Vancouver. Aber nur für eine Nacht. Am 16.Mai begann schon meine vorher gebuchte Reise in Richtung Rocky Mountains. Die Tour führte von Vancouver nach Kelowna, Banff, Lake Louise, Jasper und endete in Banff. Würde ich jetzt jedes dieser super Tollen Erlebnisse einzeln hier aufführen und erzählen, würdet ihr noch in zwei Stunden vor eurem PC sitzen und lesen. Deshalb versuche ich mich kurz zu fassen: It was amazing! Ich durfte diese Tage mit verschiedensten Leuten aus der ganzen Welt verbringen und sah eine unbeschreiblich schöne Landschaft. Als Andenken an diese fünf, unvergesslichen Wochen liess ich mir in Banff ein weiteres Ohrpiercing stechen. Wenn meine Reise so weiter geht, wird es sicherlich nicht das einzige bleiben. =) Doch nun bin ich wieder zurück in Vancouver nach einer anstrengenden, 13stündigen Greyhoundbusfahrt. Morgen früh um 7.00Uhr fliegt mein Flieger nach Toronto und der zweite Teil meines Kanadaabenteuers kann beginnen. Ich bin gespannt was mich alles erwarten wird und freue mich schon jetzt, euch wieder von meinen Erlebnissen zu berichten.