International Farm Youth Exchange
IFYE Swiss Logo en de

Internationaler Landjugendaustausch

Austausch
Verein

Bericht Luzia und Astrid, Estland


Wir trafen uns das erste Mal in Estland im nationalen 4H-Lager in Alajõe am Peipsi-See. Das 4H-Lager dauerte vier Tage und war für Kinder von 7 - 26 Jahren, wobei aber alle 18 Jahre alt werdenden Teilnehmer als Leiter eingesetzt wurden. Glücklicherweise mussten wir nicht, wie die Kinder, im Zelt schlafen. Im Lager gab es verschiedenste Workshops wie (Sportspiele, Tanzen, Plastik häkeln, Mini-Herbamarium gestalten, Sandbilder kreieren, Stoffvogel basteln, Notizbuch falten, Armband knüpfen...) und Gruppenanlässe wie ein Hawai-Abend, Disco, schwimmen im Peipsi-See. Die Kinder schätzten dieses Lager sehr. Sie trafen viele Kinder aus anderen Regionen von Estland. Für uns IFYE´s war das Lager jedoch leider nicht so spannend wie für die Kinder, denn wir waren einfach zu alt und haben andere Interessen als Teenager. Zum Lagerabschluss fuhren wir nach Jõhvi an den nationalen Jugendtag. Am Abend hörten wir dort ein Konzert vom hier bekannten Sänger Karl Erik Taukar. Danach kommen wir in unsere neue Familie 10km südlich von Tartu. Janika war auch im Lager und wir kannten sie deshalb schon. Da wir sehr spät am Abend bei Janika angekommen sind, durften wir zuerst einmal ausschlafen. Danach durften wir auf ihrem Hof spazieren. Sie haben ca. 200 Schafe und ca. 200 Ha Land, wo zu einem Teil Gemüse wächst. Ihr Hof produziert biologisch. Am ersten Tag konnten wir einige Zwiebeln ernten und das Kraut abschneiden. Am nächsten Tag haben wir über 100kg Zwiebeln gesäubert und kiloweise abgepackt. Zum Dessert am Abend backten wir zusammen einen Zwiebelfladen. Wir wurden von unserer Gastfamilie eingeladen um eine Bootstour auf dem Emajõgi (Fluss durch Tartu) auf einem rekonstruierten Vikingerboot zu machen. Am nächsten Tag fuhren wir nach Tartu um Gemüse und Roggenbrot zu verkaufen. Leider gab es nicht so viele Kunden. Am folgenden Tag fand ein Markt auf dem Landwirtschaftsmuseumareal statt. Der Roggentag lockte einige Besucher und Kunden an. Wir hatten die Möglichkeit das Landwirtschaftsmuseum zu besuchen sowei an einem Stroh flecht - Workshop teilzunehmen. Am Abend haben die Nachbarn zur Sauna und zum Ausgang in der Stadt eingeladen. Bevor wir in die Disco gingen, hatten wir die Möglichkeit mit einem Freund des Nachbarn auf dem Emajõgi eine Bootsfahrt zu machen - dies by Night. Der folgende Tag diente dem Ausschlafen, Wäsche erledigen, Spazieren. Sehr speziell war die Babybreiparty, jeder hatte nach dem Abendessen einen Babybrei zu testen. Der Anlass dieses ausgefallenen Desserts war der 4. Monatstag des Kindes. Am nächsten Tag haben wir uns vorgenommen, Südestland zu erkunden. So wollten wir ein Auto mieten, da die Familie keines für uns hatte. Dies gestaltete sich jedoch widererwartens schwierig, da die Familie etwas skeptisch war. Wir kamen denn noch dazu und konnten um 11 Uhr eines in Tartu abholen. Einen Chevrolet Aveo stand uns zur Verfügung. Unsere Tour führte von Tartu nach Põltsamaa, wo wir die Kirche, das Schlossruinenareal und den Weinkeller besichtigten. Dieses Dorf gilt in Estland als Weinhauptstadt. Hier werden jedoch nur Frucht- und keine Traubenweine produziert. Dann machten wir uns auf nach Olustvere. Da besichtigten wir einen ehemaligen, guterhaltenen Gutshof. Die Autofahrt führt weiter in die Stadt Viljandi. Nach einem Rundgang in der Altstadt durch die Holzhäuser, genossen wir das köstliche Mittagessen in einem gemütlichen Kaffee. Dann spazierten wir zur Burgruine, der einst grössten Burg in ganz Lievland. Weiter nach Süden kamen wir nach Valga, welche direkt an der lettischen Grenze war. Wir haben uns natürlich den Fussweg in die lettische Zwillingsstadt Valka nicht entgehen lassen und schlenderten etwas durch seine Gassen. Sogar einen Einkauf mit Händen und Füssen haben wir getätigt. Nach dem kleinen Ausflug ins Nachbarland kauften wir Picknick für das Abendessen ein. Unterwegs wieder Richtung nach Hause hielten wir in Sangaste an, da haben wir ein riesiges Schloss aus roten Ziegelsteinen betrachtet. Einige Kilometer weiter konnten wir auf den Harimägi abzweigen. Dies ist einer der grösseren Hügel (hier Berge). Auf 211m.ü.M. konnte einen 28m hohen Aussichtsturm bestiegen werden, welcher die Aussicht auf die Hügellandschaft von Südestland ermöglichte. Wenn wir schon einmal auf einem Hügel sein konnten, haben wir unser Abendpicknick auch da eingenommen. Bei der Heimfahrt durchquerten wir nun auch Otepää, dies ist die bekannteste und wichtigste Sportstadt. Sie haben hier ein grosses Sportzentrum und vorallem im Winter ist Otepää bekannt. Am nächsten Morgen mussten wir um acht Uhr das Auto zurückgebracht haben. Dann nahmen wir den Bus in Richtung Stadt. In der Stadt gingen wir als erstes eine gute Stunde ins Hallenbad um zu schwimmen. Die Schwimmhalle war auch das Einzige, was um diese Zeit schon geöffnet ist. Nach dem Schwimmen liefen wir in die Innenstadt und suchten nach einem guten italienischem Restaurant, denn wir hatten kulinarisches Heimweh. Wir haben sehr gut gespiesen und fit um etwas durch die prächtige, mit Holzhäusern und verzierten Häusern geschmückte Altstadt zu laufen. Wir haben zum Dessert im Uni-Kaffee ein Kaffee getrunken.