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Internationaler Landjugendaustausch

Austausch
Verein

Narva- Tallinn


Die Reise, um von Vändra in meine 3. Familie in der Nähe von Jöhvi im Nordosten zu gelangen, war ziemlich lang. Ich fuhr zuerst 2 Stunden mit meiner Gastschwester im Auto nach Tartu und von da ging es mit einer 2- stündigen Busfahrt weiter nach Jöhvi. Leider sind hier in Estland die Bushaltestellen im Bus nicht angeschrieben und werden auch nicht angekündigt, weshalb ich zu früh ausgestiegen bin. Der Start in dieser Familie war also ziemlich turbulent, es dauerte eine ganze Weile, bis meine Gastschwester und ich uns endlich fanden. Die Familie lebte etwa 20 Kilometer von Jõhvi, ziemlich abgelegen. Die Gastschwester war mir von Anfang an sehr sympatisch, und auch ihre ganze Familie war sehr nett und fürsorglich. Ich durfte da gar nichts mithelfen, nicht einmal meinen eigenen Teller wegräumen nach dem Essen, nach dem Waschen wurde mir die Wäsche perfekt gebügelt zurückgebracht. Mit dieser Familie machte ich einige Ausflüge an den Peipsi, zum sünnele, baden und sogar eine Motorboottour haben wir gemacht. 

Wir fuhren auch nach Narva, diese Stadt befindet sich an der russischen Grenze. Auf dem Weg dort hin besuchten wir ein Kriegsmuseum und mehrere Soldatenfriedhöfe. In Narva befindet sich eine grosse Festung, worin heute ein Museum ist, auf der anderen Seite des Narva- Flusses sieht man das russische Gegenstück dazu. Die Universität von Narva ist sehr schön und neu, das Rathaus ist sehenswert, doch sonst ist Narva nicht eine spezielle Stadt, viele Gebäude wurden in der Sowjetzeit errichtet, wie in den umliegenden Städten auch.

In diesem Teil Estlands ist auch der Anteil russischer Einwohner viel grösser als in anderen Regionen. Meine Gastmutter war Russin, und aus Gesprächen mit den Grosseltern kam heraus, dass sie der Meinung sind, dass zur Sowjetzeiten alles besser war als jetzt. 

Ich besuchte auch ein grosses russisches- orthodoxes Kloster in Kuremäe. Es leben heute 170 russischsprachige Nonnen da. 

An einem anderen Tag besuchten wir Tallinn. Dafür mussten wir wieder etwa 2 Stunden Auto fahren auf einer der wenigen Autobahnen in Estland. Die Altstadt hat mir sehr gut gefallen. Es hatte sehr viele Touristen dort, zuvor habe ich Estland nie Touristen angetroffen.

Im Norden Estlands befindet Steilküsten, bei denen die Felsen bis zu 50 Meter hoch sind. Da haben wir einige schöne Sonnenuntergänge am Wasser genossen und auch Wanderungen gemacht. 

Meine Gastschwester nahm mich einmal mit in den Ausgang, was für mich ein spezielles Erlebnis war. Als wir beim Lokal ankamen, standen sehr viele Leute auf dem Parkplatz bei ihren Autos und hörten laut Musik. Der Club hingegen war praktisch leer. Ich konnte nicht ganz verstehen, weshalb alle da hin gehen dafür. 

Meine Woche hier ging schnell vorüber und das estnische 4H Lager steht vor der Tür.