International Farm Youth Exchange
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Internationaler Landjugendaustausch

Austausch
Verein

Finnland Diana V


Nach einer aufregenden Woche in Turku hat es mich wieder in eine ländlichere Gegend verschlagen: Laitila ist eine Gemeinde im Westen Finnlands mit ungefähr 8500 Einwohnern. Die Gemüsefarm meiner vierten Gastfamilie liegt aber nicht im Zentrum sondern einige Kilometer entfernt davon. Als ich dort ankomme sind die Gasteltern Matti und Marja nich mit der Ernte der letzten Karotten und Kohlköpfe der Saison beschäftigt, sie haben zu ihrer Entlastung drei Arbeiterinnen aus der Ukraine angestellt und auch ich und die beiden Töchter, Mina 16 und Maija 18, helfen tatkräftig mit. Die Kommunikation mit den Gastarbeiterinnen ist übrigens nicht so leicht, da die drei Frauen ausschliesslich russisch sprechen. Marja hat daher die ganze Zeit über sowohl ein Deutsch als auch ein Russisch Wörterbuch zur Hand :)

Ich fühle mich auch in dieser Familie sehr schnell sehr wohl, auch wenn ich hier deutlich mehr mitarbeite als in den bisherigen Familien, ich finde es aber sehr spannend einen Einblick in die tägliche Arbeit zu erhalten.  Während Matti und Marja normalerweise schon um 6:00 Uhr aufstehen, kann ich bis 9 Uhr ausschlafen, bevor ich mich mit Minna daran mache, die Kartonschachteln für den Tag zu falten. Dies erweist sich als schwieriger als gedacht und es dauert einige Tage bis ich mit Minnas Tempo einigermassen mithalten kann. Nach dem Schachtelfalten geht es als nächstes zum Dill ernten: je nach dem wie hoch die Nachfrage ist, dauert das schneiden, wiegen und bündeln zwischen einer halben Stunde bis zwei Stunden. Danach folgt das Mittagessen.  An manchen Tagen unternehme ich am Nachmittag etwas mit den beiden Töchtern, manchmal treffen aber unerwartet zusätzliche Bestellungen für Gemüse ein, das bedeutet dann das alle mitanpacken müssen. An solchen Tagen kann es dann schon mal vorkommen, dass wir bis abends spät Karotten waschen und verpacken. Zum Glück gibt es aber auch viele ruhige Tage...

An diesen unternehmen wir sehr viele kleinere und auch einen grösseren Ausflug: Unter anderem  fahren wir zusammen mit den Arbeiterinnen nach Tampere und besuchen den Vergnügungspark Särkänniemi. Weitere Ausflüge führen uns in nach Uusikaupunki, eine kleine Stadt direkt am Meer und nach Rauma, wo mich insbesondere die gut erhaltene Altstadt sehr beeindruckt. Ich besuche auch einmal die Schule von Minna, die Lehrer dort sind sehr aufgeschlossen und erzählen mir ausführlich über das finnische Schulsystem. Ich gehe dann auch noch in die Deutschklasse und erzähle den Schülern ein wenig über die Schweiz. Erst sind alle sehr nervös und haben Angst davor, in meiner Gegenwart Deutsch zu sprechen. Zum Glück ändert sich das aber, nachdem ich zur Auflockerung ein paar holprige Sätze auf finnisch sage...

 

Am meisten gefällt mir das Sommerhaus der Familie, dass 30 Minuten entfernt an einem idyllischen See liegt. Sowohl mit der ganzen Familie als auch einige Male mit Maija und ihren Freunden verbringe ich sehr gemütliche und lange Abende dort. Wenn wir nach einem langen Saunagang auf der Terrasse des Mökki sitzen, Gegrilltes essen und auf den nahen See hinunter sehen, dann habe ich das Gefühl das ist „Finnland pur“!

 

Bei der Arbeit

 

Mit Marja und Minna in traditionellen Trachten

 

Blick vom Sommerhaus zum See