Finnland Diana IV

Für eine Woche lebe ich mit Saija in der nähe von Turku, der europäischen Kulturhauptstadt von 2011. Die Zeit vergeht auch hier wahnsinnig schnell. Saija wohnt in einer sehr sorgfältig renovierten alten Kleiderfabrik, die Wohnung ist typisch finnisch eingerichtet, sehr minimalistisch und trotzdem gemütlich, und im Badezimmer finde ich die kleinste Sauna, die ich bisher gesehen habe! Es ist in Finnland nichts Aussergewöhnliches, dass auch in Mehrfamilienhäuser jede Wohnung eine eigene Sauna hat. So erstaunt es nicht weiter, dass im ganzen Land laut der aktuellen Zählung mindestens 2 Millionen Saunas existieren (für gerademal 5 Millionen Einwohner)!

An meinem ersten Tag in Turku mache ich mich alleine auf Entdeckungstour, Saija arbeitet an der Universität, sie gibt mir aber eine Karte, auf der alle Sehenswürdigkeiten markiert sind, die sie für mich geplant hat. Ich beginne mit dem Handwerkermuseum, es besteht aus dem ältesten Teil der Stadt, die Häuser dort sind die einzigen, die das grosse Feuer von 1827 unbeschadet überstanden hat. Danach sehe ich mir das Stadtzentrum an und besuche auch noch das Apothekenmuseum. Zum Mittagessen habe ich mich mit Saija getroffen und wir haben an der Uni ein typisches Studentenmenü gegessen. In Finnland bekommen alle Schulkinder von der Grundschule bis zum Gymnasium jeden Tag gratis ein Mittagessen, Studenten zahlen zwar etwas, aber mit einem Preis von 2 Euro für ein komplettes Menü ist es sehr günstig. Das Essen ist übrigens auch sehr gut und gesund, es gibt jeden Tag Salat und Milch als Beilage.

In den folgenden Tagen unternehmen wir einen Ausflug nach Nagu, einer der unzähligen Inseln vor der Stadt. Wir besuchen auch Saijas Eltern, die etwa 30 Kilometer entfernt auf einem Bauernhof wohnen. Sie besitzen einen künstlich errichteten See und verstehen nicht so ganz, weshalb mich das so überrascht, schliesslich haben mehrere Nachbarn ebenfalls ihren eigenen See mit Sauna...

Am nächsten Tag folgt eine weitere Kuriosität: Saijas Schwester und ihr Freund nehmen mich mit zum Frisbeegolf! Das Prinzip ist dasselbe wie beim richtigen Golf, statt den Ball in ein Loch wirft man aber das Frisbee in einen speziellen Korb. Es stellt sich heraus, dass ich nicht unbedingt ein Naturtalent bin (zweimal landet mein Frisbee ungewollt in einer Baumkrone...) es macht aber mehr Spass als erwartet!

Alles in allem bin ich begeistert von Turku, es gibt hier einige sehr gute Museen (Das Aboa Vetus & Ars Nova ist sehr empfehlenswert!) und insbesondere die Insellandschaft vor Turku hat einiges zu bieten.  Bereits nach einier Woche ist meine Zeit hier aber beendet und ich mache mich auf nach Laitila, meinem vierten Zwischenstopp.

 

Insellandschaft vor Turku

 

 

Der "See" von Saijas Familie, momentan ohne Wasser, da er grade geputzt wurde:)

 

Auf einer Skisprungschanze...